Die Frauen der Kommune

In diesem Sinn waren die Frauen der Kommune unsere Vorreiterinnen in Fragen Frauenrechte.
Vor 150 Jahren, im März 1871, stürzte das Proletariat in Paris erstmals die alte Macht und errichtete den ersten Staat der Arbeiterinnen und Arbeiter. Die Pariser Kommune war „der ruhmreiche Vorbote einer neuen Gesellschaft.“ Die Kommune legte erste Keime einer wirklichen Befreiung der Frau. Wo stehen wir heute 150 Jahre später? Schrittweise wurde das Frauenrentenalter von 62 Jahren (1962) auf 64 Jahre angehoben. 2021 beschloss das Parlament, ein paar Tage vor dem 14. Juni, das Frauenrentenalter auf 65 Jahre zu erhöhen, die Gründe dafür liegen auf der Hand: So kann die Ausbeutung weiter gesteigert werden. Das ist erst der Anfang. In vielen europäischen Ländern ist das Rentenalter bereits auf 67 Jahre für Männer festgelegt.

Kapitalismus heisst doppelte Ausbeutung und Unterdrückung der Frau
Arbeiterinnen sind in diesem kapitalistischen System doppelt unterdrückt und doppelt ausgebeutet. Kurz gesagt, dieses System basiert auf patriarchalisch geprägten Familien- und Sozialbeziehungen, die ihren Ursprung im Privateigentum haben.
Frauen haben seit Jahren 18-19 Prozent weniger Einkommen als Männer. Sie stellen das Gros der Teilzeitarbeiterinnen. Mütter haben im Jahr 2020 für Haus- und Familienarbeit ca. 35 h pro Woche in der Altersgruppe der 25-54 jährigen aufgewendet, wie soll da ein Vollzeitjob möglich sein? In vielen Ländern ist die häusliche Gewalt, insbesondere an Frauen, stark angewachsen.
Frauen sind am stärksten im Niedriglohnsektor angesiedelt. Frauen werden im Alter zusätzlich mit Niedrigstrenten dafür bestraft. Frauen verlieren immer noch ihren beruflichen Anschluss, weil sie Kinder erziehen und Alte pflegen. Sie sind diejenigen, die überwiegend ihr Leben, ihr berufliches Fortkommen den Bedürfnissen der Familie unterordnen sollen. Frauen sind wütend, weil die Versorgung mit Krippenplätzen immer noch den Bedürfnissen hinterherhinkt.

Die bürgerliche Familienordnung, in der die Frau hauptverantwortlich ist für die Familie, ist das unverzichtbare Gegenstück zur Ausbeutung der Lohnarbeit. Ohne die systemimmanente Verankerung dieser Rolle der Frauen in der bürgerlichen Familienordnung könnte die kapitalistische Gesellschaft nicht existieren. Erst in einer sozialistischen Gesellschaft kann dieser Widerspruch aufgehoben werden.

Die weltweite Frauenbewegung geht voran
Die erfolgreiche Entwicklung der internationalen Frauenbewegung: die Aktionen haben oft Massencharakter, zeichnen sich durch Hartnäckigkeit und Furchtlosigkeit aus. Die Frauen kämpfen nicht nur um Frauenrechte, sondern auch um soziale Rechte, stehen im Kampf gegen ultrareaktionäre und faschistoide Regierung und sind oft offen für die Zusammenarbeit mit Revolutionärinnen. Das steht im Zusammenhang mit der internationalen Verarbeitung der Erfahrungen durch den Zusammenschluss der Weltfrauenbewegung der Basisfrauen. An den Planungen für die dritte Weltfrauenkonferenz in Tunesien wird gearbeitet – von Frauenbewegungen und -organisationen von Religion bis Revolution!
Die Perspektive der Befreiung der Frau liegt im echten Sozialismus

Von ml info